Führungsverständnis für Führen im Projekt bzw. Führen in Aufgaben

01.11.2018

|

Leadership

Im Unterschied zur Führung aus einer disziplinarischen „Macht“-Position heraus, bei der es die Möglichkeit für Sanktionen und „Druck“ gibt, setzt mein Verständnis von Führen im Projekt und Aufgaben auf vertrauensbildende Kommunikation und Freiwilligkeit des Miteinanders im Team und zwischen Stakeholdern.

Das Ergebnis von Projekten ist inhaltlich, zeitlich und bezüglich der einzusetzenden Ressourcen im Idealfall definiert und Teil der Auftrags-/Aufgabenklärung zwischen Projektleitung und Auftraggeber.

Die Projektleitung begleitet das Team und die Stakeholder auf dem Weg zum Ziel und sorgt neben Organisatorischem für Klarheit von Positionen, Motiven, Werten, Risiken und nutzt diese Informationen zur verbindlichen Aufgabenerfüllung und Lösungs- bzw. Entscheidungsfindung.

Methodische, strukturgebende Werkzeuge und Verfahren unterstützen den Projektleiter fachlich in der Bearbeitung von komplexen Aufgaben. Standards hierfür werden von verschiedenen internationalen Organisationen für Projektmanagement erarbeitet.

Allen Projekten bzw. Aufgaben ist früher oder später eines gemeinsam. Sie durchlaufen kritische Situationen oder Phasen in denen zuvor geklärte Zusagen nicht eintreffen oder ungeplante Situationen die Zielerreichung beeinträchtigen. Diese Situationen sind oft geprägt von Konflikten, Widerstand, Ressourcenknappheit, technischen und wirtschaftlichen Problemen hoher Komplexität was zu Stress bei allen Beteiligten führt.

Führen in solchen Situationen ohne Sanktionen verhängen zu können, bedarf einer inneren Haltung, bestimmter inneren Ressourcen und vertrauensbildenden Fähigkeiten lange bevor Situationen eskalieren. Insofern lernen erfolgreich führende PJL anders und langfristiger vorauszuplanen. Vertrauen in methodisches Vorgehen seien es Planungs- oder Analysetools, Kreativität oder Konfliktklärung wird aufgebaut, bevor etwas schwierig wird. Entscheidungsfindung, deren Regeln, Richtlinien und Kriterien mit Risiken und Ressourcen sowie Informationen umzugehen werden vereinbart lange bevor es zu Entscheidungen kommt.

Führen im Projekt bedeutet präventiv zu führen, vorzusorgen um in kritischen Situationen die Wahrscheinlichkeit für stressbedingte emotionale Reaktionen, Eskalationen und hoch riskante Entscheidungen zu reduzieren.

Konsens und Vertrauen wird aufgebaut, damit es in kritischen Situationen in ausreichendem Quantität und Qualität vorhanden ist und somit die Zielerreichung bei geringerem Risiko und erhöhter Geschwindigkeit in der Durchführung sichert.

In den Aus- und Weiterbildungen setzen wir daher bei der Entwicklung inneren Haltung an, einer Stärkung von inneren Ressourcen und der Fähigkeit empathisch neben den sachlichen Informationen auch die mitschwingenden Motive und befürchteten Risiken zu hören, selbst wenn diese nicht verbal artikuliert wurden. Denn in kritischen Projektsituationen zählt oft jedes Wort und die Fähigkeit Gesprächspartner in Ihren Motiven und Krisen zu erfassen ohne selber in den Strudel drohender Eskalationen zu geraten.

Übung macht den Meister und somit begleiten wir Teilnehmer auf der Erkenntnisreise von eigenen Stressmustern bis hin zu Fähigkeit in Krisen sattelfest zielorientiert mit Empathie und Engagement zu handeln und dabei sicher im eigenen Wertekanon zu bleiben.

Eigenverantwortung und Handlungsfähigkeit sind Zwillinge, die es gilt nicht nur rational beschreiben zu können, sondern sie in allen Projektphasen und -krisen sicher genährt an ihrer Seite zu wissen. Führen beginnt immer bei einem selbst. Lernen Sie zu reflektieren ohne in Vorwürfe zu verfallen, lernen Sie Feedback zu geben ohne charakterliche Eigenschaften zu werten und lernen Sie zwischen Ziel und Ist-Zustand sich im Delta zwischen Projektzielen und eigenem Führungsverhalten wohl zu fühlen. Entscheiden Sie wichtiges außerhalb von Krisen und legen Sie damit einen Korridor von Verhalten für sich, das Team und die Stakeholder fest, damit sie in Krisen handlungsfähig und konzentriert bleiben anstatt Opfer unvorhersehbarer Situation und daraus resultierendem Stressverhalten zu werden.

Führen im Projekt mittels vertrauensbildender Kommunikation vorausschauend sich selber und alle, die einem innerhalb der Projektaufgaben anvertraut sind.

 

Der Artikel „Der Chef in meinem Spiegel“ beleuchtet vier zentrale Themen zum Selbstmanagement.

Informationen wie Fähigkeiten zum vorausschauenden Führen ohne Vorgesetztenfunktion entwickelt werden können finden Sie hier.

Was mir zum Thema lernen und Trainings wichtig ist, finden Sie hier: https://www.schwan-consulting.de/trainings-produktion/