Persönlichkeitsentwicklung: Meine lieben Kinder

02.02.2017

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Training

Meine lieben ungeborenen Töchter und Söhne,

am Ende meines Lebens hätte ich Euch noch so viel zu sagen. Gerne würde ich Euch ausführlich von meinen Reisen erzählen, doch diese Zeit habe ich nun nicht mehr. Meine Kräfte schwinden. Dieser Brief ist mein Vermächtnis an Euch.

Wenn Ihr in Kürze das Licht der Welt erblickt, wird Euch vieles undeutlich, irritierend und verwirrend vorkommen. Lasst Euch davon nicht beindrucken. Was ihr seht, ist nicht die ganze Realität.

Wenn Ihr laufen und selbstständig essen lernt, werden viele Euch hänseln und als fett bezeichnen. Man wird Euch beschimpfen und versuchen, Euch los zu werden. Mein Cousin Eddie wurde mehrfach beschimpft. Er sei hässlich, haarig und fresssüchtig wurde ihm gesagt, bevor er frühzeitig starb. Lasst Euch nicht von dieser Phase des Lebens, die mit so viel Einschränkungen, dunklen Erfahrungen und negativen Lebensperspektiven versehen ist, beeindrucken.

Auch wenn es nicht so aussieht, dass Beste kommt erst noch. Veränderung ist möglich. Niemals lasst Euch einreden, dass die Welt so ist, wie ihr sie wahrnehmt. Es gibt so viel mehr. Träumt die wildesten Träume. Träumt von fremden Welten, die Ihr erkundet. Träumt vom Fliegen und davon, dass Ihr für das Leben eine Bedeutung habt. Gebt niemals die Hoffnung auf, das Unmögliche ist möglich.

Ich selbst habe es erlebt. Auch mir wurde es irgendwann zu viel. Also folgte ich meinem Impuls, mich zurückzuziehen. Ich denke, dass dieser Rückzug der Schlüssel war. Meine Träume begannen Form anzunehmen, neue Perspektiven taten sich auf. Irgendwie spürte ich eine innere Energie, die ich so noch nicht erfahren hatte.

Am Ende dieser Phase hatte sich mein ganzes Wesen verändert. Wer hätte das gedacht. Aus unserer Familie flog ich als einziger meiner Generation nach Mexiko und verbrachte dort den Winter im Warmen. Ich lernte Eure Mutter dort kennen und wir wurden ein Paar. Zusammen sind wir dann im Frühling nach Kanada geflogen. Jetzt im Frühsommer haben wir unsere Heimat an diesem schönen See gefunden.

Die warmen Sonnenstrahlen streichen über meine Flügel und der Nektar der Blumen schmeckt immer noch gut. Mein Leben ist geprägt von dieser zentralen Verwandlung, die aus einer Raupe einen fliegenden Schmetterling machte. Auch Ihr werdet eine Entwicklung durchlaufen, die Ihr zeitweise für unmöglich haltet. Und doch ist es möglich, denkt an meine Worte – lasst Euch einfach drauf ein.

Euer Vater
Rudi Monarch-Falter

 


 

Beim Lernen erfahren wir eine Transformation bei der Haltungen, Perspektiven und Möglichkeiten des Verhaltens sich ändern. Diese Art Lernen zu verstehen, schafft neue Möglichkeiten, Leben zu gestalten. Diese mentalen Prozesse der Veränderung zu unterstützen und erlebbar zu machen, motivieren mich jeden Tag zu arbeiten.

Im letzten Newsletter hatte ich versprochen, eine Checkliste zu entwerfen. Sie unterstützt den Prozess geeignete Trainer für ein Training zu finden. Die erste Version steht für die, die sich dafür registriert haben zur Verfügung.
In den Gesprächen, die zur Entwicklung der Liste beigetragen haben, erhielt ich immer mehr Hinweise, dass Lernen auch als Wissensvermittlung verstanden wird. Für mich beinhaltet reine Wissensvermittlung noch nicht die Elemente, die für eine Änderung von Verhalten anhand neuer Erkenntnisse notwendig sind. Mein Fokus ist – und deswegen die Geschichte von Rudi Monarch-Falter –, Teilnehmer darin zu unterstützen, Ihr Verhalten in Bezug auf die Zielerreichung ändern zu können.